(Säbelrasseln; 02-02; S.3)
Die mit den jeweiligen Begriffen hervor gerufenen Assoziationen
und die damit verbundene Eigendarstellung unbeachtet lassend,
sind die Kriterien interessant, die zu dieser Einteilung führen.
Sie sind offenbar willkürlich und können den jeweiligen politischen
Interessen angepasst werden.
Dem gegenüber enger definiert ist der Begriff des "crazy
state": ein Staat wird aufgrund interner Kämpfe, seiner Machtstrukturen
oder den Persönlichkeiten von Machthabern unberechenbar; die internationale
Gemeinschaft kann nicht (länger) vom zuverlässigen, rational analysierbaren
Handeln des Staates ausgehen. Somit kann dieser Staat zur Gefahr
für die internationale Sicherheit werden und den Frieden bedrohen.
- Ein Beispiel hierfür war Afghanistan unter den Taliban: die
internationale Gemeinschaft konnte nicht länger gewiss sein, dass
vom Territorium dieses Staates keine Bedrohung ausgeht.
Der Irak ist gegenwärtig durchaus kein crazy state: Der Hussein-Clan
herrscht - abgesehen vielleicht von den nordirakischen Kurdengebieten
- unbestritten, es gibt klare institutionelle Regelungen zur Machtausübung
und bislang neigte Saddam Hussein zwar zur Ausdehnung seines Machtbereichs,
aber nicht um den Preis seines Sturzes - handelte somit durchaus
rational.
Ob allerdings im Irak nukleare Sprengköpfe, Bakterien oder Gifte
zur Kriegsführung entwickelt werden, ist die entscheidende Frage
für die internationale Gemeinschaft. Abgesehen davon, dass dieses
gegen diverse Verträge - Non-Proliferations-Vertrag, B- und C-Waffen-Konvention
- verstieße, könnte solche Rüstung nicht mit Erwägungen zum strategischen
Gleichgewicht begründet werden. (weiter
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