(Descartes; 02-03; S.4)
Bildgebende Verfahren
Mit der Entwicklung immer leistungsfähigerer
chips und immer detaillierter steuerbarer Programme wurden Anwendungsbereiche
erschlossen, die bislang nicht realisierbar erschienen.
Seien es magnetisch oder elektronisch abbildbare
Vorgänge im menschlichen Hirn, seien es Bilder der atomaren Struktur
von Werkstoffoberflächen oder seien es Satellitenbilder der Erde
von einer nie zuvor gekannten Präzision.
- Die Digitalkameras für Normalverbraucher mit Qualitätsniveaus,
die kaum noch Unterschiede zu optischen Geräten aufweisen, sind
vielleicht das sinnfälligste Beispiel der enormen Entwicklung
der Technik.
Allerdings werden durch die Digitalisierung
wieder Manipulationen möglich, die im Zelluloid-Zeitalter zumindest
schwieriger zu realisieren waren.
Während
Zelluloid genau die Lichtdifferenzen abbildet, denen es ausgesetzt
wird, bestehen digitale Bilder aus Zeichenketten bzw. (binären)
Zahlenreihen. Damit geht einher, dass im ersten Fall das abgebildete
Original selbst manipuliert werden muss - man denke an die immer
wieder aufkommenden "Ufo-Photographien".
Bei Digital"bildern" jedoch macht es keinen Unterschied,
ob Zahlenreihen im Nachhinein hinzu montiert oder entfernt worden
sind. Ein Descartesscher Zweifel scheint bei diesen jedenfalls
angebracht ...
(Ende des Artikels)