(Öffentlicher Dienst; 03-03; S.3)
Reichweite der Veränderungen
Da die Kommission für die Regierung des Landes
Nordrhein-Westfalen (NRW) tätig war, sind ihre Erkenntnisse zunächst
für dieses Land relevant. Da im Mittelpunkt ihrer Analyse jedoch
Prozesse und Ergebnisse standen, ist diese für vergleichbare,
also strukturell ähnliche Verwaltungseinheiten ebenfalls interessant.
Damit eingeordnet werden kann, was von wem in
NRW eigentlich verwaltet wird, seien ein paar strukturelle Rahmendaten
genannt:
• es ist das mit ca. 18 Mio. Einwohnern bevölkerungsreichste
der sechzehn Bundesländer und erwirtschaftet ca. 20 Prozent aller
Güter und Dienstleistungen der Republik (diese wie die Angaben
zum nächsten Punkt finden sich z.B. bei Kost, A.: Nordrhein-Westfalen.
In: Wehling, H.-G. (Hrg.): Die deutschen Länder, 2. überarbeitete
Aufl. Opladen 2002, S. 181-194, hier: S. 181 und S. 185);
• die Struktur des bis in die siebziger Jahre
durch Kohle und Stahl geprägten Landes hat sich nunmehr grundlegend
gewandelt, so dass nur noch ein Drittel dieser Leistungen durch
das produzierende Gewerbe, aber über 40 Prozent durch öffentliche
und private Dienstleistungen sowie ein knappes Viertel durch Handel
und Logistik erwirtschaftet werden;
• während es in Deutschland ungefähr 37 Mio.
Erwerbstätige gibt von denen fast fünf Mio. im öffentlichen Dienst
beschäftigt sind, gibt es in NRW knapp acht Mio. Erwerbstätige
und knapp 0,7 Mio. im öffentlichen Dienst Beschäftigte (sie setzen
sich wiederum aus 0,4 Mio. Landes- und 0,3 Mio. Kommunalbeschäftigten
zusammen); ausgedrückt in Quoten sind bundesweit also ca. 13 Prozent,
in NRW hingegen ca. 9 Prozent bei staatlichen Stellen tätig;
• während in Deutschland ca. ein Drittel der
im öffentlichen Dienst Beschäftigten Beamte sind, sind es in NRW
fast die Hälfte; damit einher geht allerdings eine unterschiedliche
Aufgabenzuteilung: Landesbeschäftigte sind vorwiegend im Bereich
der Erziehung und Ausbildung tätig, Kommunalbeschäftigte in einer
Reihe unterschiedlicher Aufgabenfelder, Bundesbeschäftigte - bei
Nichtberücksichtigung von Soldaten - überwiegend in den Bereichen
der Bundeswehr- und Finanzverwaltung. (weiter
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