(Riens; 05-03; S.3)
Riens du tout - der Hauptfilm
Unabhängig von den Mai-Wahlen hat sich im Zuge
der diskutierten Veränderungen in der Sozial- und Rentenversicherung
eine neue Debatte entfaltet.
So wird daran gedacht, von Arbeitnehmern künftig längere Beschäftigungszeiten
zu verlangen, bevor sie unbefristete Rentenansprüche geltend machen
können (eine vorzeitige Auszahlung erworbener Ansprüche ist natürlich
weiterhin möglich). Politiker fast sämtlicher Couleur entblöden
sich dabei nicht, für ein Ältere integrierendes Klima in den Unternehmen
zu werben.
- Dagegen ist natürlich nichts einzuwenden; allerdings ist dies
auch kein geeignetes Mittel, um das Problem der Arbeitslosigkeit
und, weil an die Erwerbsarbeit gekoppelt, das der Finanzierung
der Sozialversicherung zu lösen.
Die Chefetage
Arbeitgebern bzw. den kapitalverpflichteten
"Managers" dürfte das Alter ihrer Beschäftigten eher
gleichgültig sein. Entscheidend ist vielmehr das zu verteilende
Arbeitsvolumen und die individuelle Produktivität. Für Rationalisierer,
die den Faktor Arbeit ähnlich handhaben wollen wie den Faktor
Kapital, ist sicherlich ein weiteres Kriterium, wie leicht ein
Arbeitnehmer bestimmten Alters entlassen werden kann.
Solange also ältere Arbeitnehmer gleich produktiv
sind wie ihre jüngeren Kollegen, haben sie keinen Nachteil.
Dass je nach Branche und Arbeitsbelastung jüngere Arbeitnehmer
im Vorteil seien können, soll aber auch nicht verschwiegen werden.
Falls z.B. Gehaltsstufen mit dem Alter steigen und individuelle
Kosten-Nutzen-Analysen vorgenommen werden, muss ein so relativ
besser Entlohnter, weil Älterer auch vergleichsweise produktiver
sein, also mehr nutzen.
Zu Gute kommen könnte Älteren dabei ihre kapitalisierbare Erfahrung,
also z.B. der Kontakt zu einem etablierten Kundenstamm, das schnelle
Erkennen eines Sachverhaltes und die bestmögliche Reaktion darauf,
usw. (weiter geht's hier)