(Kriegsunwillige; 02-03; S.3)
Politikziele
Ausdrücklich festzuhalten ist, dass sich deutsche
Politiker bislang nicht im Sinne eines militärisch angestoßenen
Umsturzversuches im Irak geäußert haben. Regierung und Opposition
sind sich offenbar einig darin, dass eine kontrollierbare Freiheit
von Massenvernichtungswaffen des Iraks das oberste Ziel gegenwärtiger
Außenpolitik ist.
Darin unterscheiden sie sich z.B. vom gegenwärtigen amerikanischen
Präsidenten und seinen diversen Ministern, seiner Sicherheitsberaterin
und seinen Unterstützern.
Im Einklang mit Akademikern wie z.B. Robert
Kagan oder Ronald D. Asmus redet die Bush-Administration seit
Herbst letzten Jahres zunehmend einem "region engineering"
das Wort (siehe R. Kagan: "Macht und Schwäche", Blätter
für deutsche und internationale Politik (Bonn), 47. Jg. (2002),
Heft 10 (Oktober), S. 1194-1206 sowie R. D. Asmus: "Die Herausforderung"
in: Frankfurter Rundschau, D2-Ausgabe, Nr. 43 vom 20.02.03, S.
9).
Dass solcherlei Vorgehen ein Mittel verschiedener Regierungen
der USA gewesen ist, wissen seit dem Ende des Kalten Krieges nicht
nur Mittelamerikaner, sondern auch Europäer.
Von bemerkenswerter Offenheit ist in dieser Hinsicht Asmus' Formulierung
aus vorgenanntem Artikel: "Als Berater von Madeleine Albright
habe ich während des Kosovo-Krieges den Einsatz von Gewalt befürwortet,
um die 'ethnischen Säuberungen' endlich zu beenden. Und, ehrlich
gesagt, wollten wir auch einen Regime-Wechsel in Belgrad herbeiführen."
(Asmus, R., ebd.; Herv. durch die Red.) (weiter
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